von Hendrik Theis
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14 Mai, 2020
Die 5 wichtigsten Werkzeuge und Strategien, um beim Einstieg ins Online Marketing den Überblick zu behalten. Im Januar 2020 kämpfen rund 1,7 Milliarden Internetseiten um unsere Aufmerksamkeit. Mit anderen Worten: "Ihr Online Angebot ist die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen." Wer hier nicht untergehen möchte, braucht eine gute Strategie! Der perfekte Kunde für Ihr Unternehmen Laut einer Studie aus dem letzten Jahr gibt es alleine in Deutschland über 120.000 verschiedene Online Shops. Stellen Sie sich ein Einkaufszentrum mit über 120.000 Geschäften vor! Wer als Unternehmen, egal ob groß oder klein, nicht in der schieren Masse dieses Überangebotes untergehen möchte, muss mit gezielter Werbung gegensteuern. Modernes Online Marketing bietet zahlreiche intelligente Möglichkeiten für jeden Geldbeutel. Aber wo fängt man an und welche Möglichkeiten gibt es eigentlich? Die wichtigste Voraussetzung ist zunächst, dass Sie sich ganz intensiv mit der Frage auseinandersetzten wer Ihr Kunde ist. Wer ist der optimale Kunde für Ihr Unternehmen, wer der optimale Käufer Ihres Produktes? Wie alt ist er? Wo wohnt er? Welchen Beruf hat er? Welchen Interessen geht er nach? Welche Medien nutzt er? All diese und weitere Fragen führen zu einem genauen Bild Ihres optimalen Kunden. Je präziser das Bild von Ihrem Kunden ist, desto zielgenauer können Sie diesen Kunden mit Hilfe moderner Online Marketing Methoden erreichen und auf Ihr Angebot aufmerksam machen. Systematisieren Sie Ihr Geschäft im Internet Ist es Ihnen gelungen einen passenden Kunden zu finden und anzusprechen, geht es im nächsten Schritt darum, in einen Dialog einzutreten, um zur Vorbereitung eines späteren Verkaufsabschlusses ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Stellen Sie sich die gleiche Situation bei einem Straßenverkauf vor... Sie fallen ja niemanden direkt an, mit der Bitte Ihr Produkt zu kaufen. Sie bieten an es zu testen oder zu probieren, verwickeln die Person in ein Gespräch, sprechen über die Vorzüge. Und am Ende machen Sie ein Sonderangebot. Genauso läuft es im Internet auch. Es geht also darum, mit Hilfe von relevanten Inhalten, eine Art Dialog oder Abfolge verschiedener Kontaktpunkte zu schaffen. Auch hier ist es wieder wichtig zu wissen, mit wem Sie eigentlich sprechen. Nur so sprechen Sie die richtige Sprache, treffen den richtigen Ton und transportieren Inhalte, die für Ihren perfekten Kunden wirklich relevant sind. Gelingt es Ihnen auf diesem Wege, über mehrere Kontaktpunkte hinweg, durch Verbindlichkeit, Freundlichkeit und gute Inhalte positive Impulse zu setzten, so baut der Kunde ein Vertrauensverhältnis zu Ihnen und Ihrer Marke auf. Besonders gut ist, wenn es Ihnen bereits gelingt in einen Dialog mit dem Kunden einzutreten und er auf Sie reagiert. Und sei es nur, dass er durch ein "Like" signalisiert, dass er Ihren Social Media Beiträgen folgt. Machen Sie ihm nun ein erstes, besonders attraktives Angebot, spricht für ihn nichts mehr dagegen es anzunehmen. Macht ein Kunde beim Kauf und der Nutzung Ihrer Produkte weiterhin gute Erfahrungen, so wird er auch in Zukunft auf neue und hochpreisige Angebote reagieren. Ihr Kunde lernt Sie kennen und schätzen. Ganz wie in einem normalen Geschäft, in dem er stets gut beraten wurde. Erwarten Sie jedoch bitte nicht, dass ein Kunde von sich aus immer wieder kommt. Die Welt ist schnelllebig geworden und voll von anderen Reizen. Auch treue Kunden müssen immer wieder mit besonderen Angeboten und anreizen daran erinnert werden ihr Angebot zu nutzen. Je mehr Sie mit Ihren Kunden kommunizieren, desto mehr werden Sie verkaufen. Ihr Ziel ist es natürlich diesen Ablauf und diese Kommunikation mit dem Einsatz entsprechender Software zu systematisieren und zu automatisieren. Dies wird Ihnen ermöglichen Ihre Ergebnisse zu messen, zu testen und langfristig zu optimieren. Aber vergessen Sie nicht: Im Zentrum all Ihrer Bemühungen steht Ihr Kunde! Digitalisierung und Automatisierung sollten daher immer so gedacht werden, dass sie den Service für Ihre Kunden wirklich verbessern. Die gute Nachricht ist: All das haben schon viele andere vor Ihnen gemacht. Es wurde also schon viel getestet und optimiert. Hiervon können Sie lernen und sich in Ihrer jeweiligen Nische nach entsprechenden Best-Practice Ansätzen richten. Ihre wichtigsten Werkzeuge und Strategien: Um mit Ihrem idealen Kunden im Internet regelmäßig und systematisch in Kontakt treten zu können, benötigen Sie einige Werkzeuge und Strategien. Die wichtigsten möchte ich hier kurz ansprechen: 1. Ihre Kunden-Avatar Ihr Kunden-Avatar ist die genaue Beschreibung Ihres Kunden. Gehen Sie vor wie ein Autor. Stellen Sie sich eine ganz spezifische Person vor. Geben Sie ihr einen Namen und persönliche Eigenschaften. Beschreiben Sie für was sich Ihr Avatar besonders interessiert und welche Medien er konsumiert, wie alt er ist, was er beruflich macht, mit wem er sich umgibt, ob er eine Familie hat. Je genauer und kreativer Sie sind desto besser. Und falls Sie jetzt den Einwand haben, dass ja nicht alle Ihre Kunden genau gleich sind, dann haben Sie recht. Aber Sie können ganz einfach weitere dieser „typischen“ Avatare definieren. Versuchen Sie aber, ganz wie im echten Leben, immer nur zu einer ganz bestimmten Person zu sprechen, nicht zum vermeintlich kleinsten gemeinsamen Nenner all Ihrer Kunden. Insbesondere wenn Sie Werbung schalten und damit etwas erreichen wollen, dann sollten Sie hier immer genau einen Ihrer Avatare ansprechen. Nehmen Sie dafür in Kauf, dass sich alle anderen nicht angesprochen fühlen. Kommunikation findet immer von einem Menschen zu einem anderen Menschen statt. Wiederholen Sie nicht den Fehler vieler Großer Unternehmen, wo eine große anonyme Firma zu einer großen anonymen Masse von Kunden spricht. Hiervon fühlt sich keiner angesprochen. Viele kleine Unternehmen übernehmen diese falsche Ansprache, um den Anschein von Größe und Seriösität zu erwecken. Lassen Sie das! 2. Der Funnel den Ihre Kunden durchlaufen Funnel bedeutet auf Deutsch Trichter. Er beschreibt die verschiedenen Stationen, die ein Kunden vom ersten Moment, in dem er auf Sie aufmerksam wird, bis zum abgeschlossenen Kauf und darüber hinaus durchläuft. In einem stark vereinfachten Fall würde er beispielsweise auf eine Werbung (1) von Ihnen klicken, die ihn auf eine Landingpage (2) führt, wo er sich für Ihren Newsletter eintragen würde. Zum Kennenlernen würde er dann die erste E-Mail des Newsletters (3) mit einigen interessanten Informationen erhalten. Später würde er eine zweite E-Mail (4) mit Sonderangeboten bekommen und weiter auf Ihren Onlineshop (5) gehen. Bei einem solchen Funnel spricht man auch von einer Kampagne und bei den einzelnen Stationen des Funnels von deren Bestandteilen, den sogenannten Kampagnen-Assets. Man definiert eine solche Kampagne immer von Anfang bis Ende. Wen möchte ich wo, mit was ansprechen? Was ist das Ziel der Kampagne? Welche Schritte muss ich unternehmen, um einen Kunden genau da hinzuführen? Versetzten Sie sich in die Rolle Ihres Kunden und gehen Sie jede dieser Stationen durch. Wo können Sie Ihren Kunden antreffen, wie können Sie Ihn auf sich aufmerksam machen? Wie können Sie ein Vertrauensverhältnis herstellen und ihm später ein gutes Angebot für etwas machen, was ihn wirklich interessiert. All das passiert online, per Social Media oder per E-Mail mit Content von Ihnen. Mit relevanten Texten, Bildern und Videos in denen Sie Ihren Kunden-Avatar ganz persönlich ansprechen. Stellen Sie sich Ihren Online Shop einfach vor, wie ein echtes Einzelhandelsgeschäft. 3. Ihr Content Jeder Kleinunternehmer aus Ihrer Stadt, egal ob aus Handwerk, Einzelhandel oder Gastronomie, lebt von seinem guten Ruf und dem damit verbundenen Vertrauen, dass seine Kunden ihm entgegenbringen. Der Gastronom, der ein guter Gastgeber ist und Sie immer mit einem Lächeln begrüßt, der Handwerker, der Ihre Notsituation nicht ausnutzt und Ihnen genau erklärt was kaputt ist oder der Einzelhändler, der Sie bei einer teuren Anschaffung ehrlich und gut beraten hat. Übertragen Sie all dies in die Online Welt ist klar, dass Sie auch dort ein persönliches Vertrauensverhältnis aufbauen müssen. Der erste Schritt hierfür ist die Kommunikation von Mensch zu Mensch. Verstecken Sie sich nicht hinter einer Firma. Treten Sie Ihren Kunden auch im Internet offen gegenüber, mit Ihrem Namen, Ihrem Gesicht, Ihrer Erfahrung und Ihrer Freundlichkeit. Seien Sie transparent und geben Sie Ihren Kunden einen ehrlichen Einblick in Ihr Unternehmen. Überlegen Sie sich, womit Sie Ihren Kunden helfen oder eine Freude machen können. Welche Informationen haben Sie, die Sie weitergeben könnten, die Ihren Kunden wirklich weiterhelfen könnten? Denken Sie dabei nicht zu kompliziert. Kein Kunde ist so tief im Thema wie Sie selbst. Bedenken Sie dabei auch, dass Sie derjenige sind, der in Vorleistung gehen muss, um Ihre Kunden von sich und der Qualität Ihrer Produkte zu überzeugen. M uten Sie Ihren Kunden beim Durchlaufen Ihres Funnels keine zu großen Sprünge zu. Sie können zum Beispiel nicht erwarten, dass ein Kunde nur aufgrund einer Werbeanzeige sofort ein hochpreisiges Produkt kaufen wird. Er wird jedoch vielleicht auf Ihre Werbung klicken, wenn sie interessant und relevant genug ist und einen unverbindlichen Vorteil verspricht. Und alleine dieser erste Klick reicht Ihnen schon. Denn Sie wissen nun, dass dieser Kunde Interesse an Ihrem Angebot gezeigt hat. Er ist gewissermaßen kurz am Schaufenster stehengeblieben. Im Gegensatz zu einem echten Geschäft geht er nun jedoch nicht einfach weiter und ist weg. In der digitalen Welt können Sie nun ganz einfach dafür sorgen, dass in jeder Straße in die er abbiegt wieder ein Schaufenster von Ihnen ist. Und das können Sie solange, bis er in Ihren Laden kommt. Werbeplattformen wie Facebook nennen dies "Retargeting". Diese Methode ist deshalb so effizient, weil Ihre Chance etwas zu verkaufen, unter den Menschen, die schonmal auf Ihre Werbung geklickt haben, natürlich sehr viel größer ist. So arbeiten Sie Klick für Klick und Schritt für Schritt an einem Dialog und einem Vertrauensverhältnis. Wann immer ein Kunde Ihnen anschließend sein Vertrauen geschenkt hat, indem er Ihnen seine Kontaktdaten gegeben hat oder sogar ein Produkt gekauft hat, dürfen Sie Ihn nun unter keinen Umständen enttäuschen. Er hat zum ersten Mal „ja“ zu Ihnen gesagt und überlegt noch, ob diese Entscheidung richtig war. An dieser Stelle müssen Sie ihn also auf jeden Fall positiv überraschen und ihm nach Möglichkeit einen echten „Wow“-Moment bieten. Übererfüllen Sie Ihr versprechen. Gehen Sie eine extra Meile, indem Sie beispielsweise ein kleines Geschenk hinzufügen. Sorgen Sie dafür, dass er sich bei Ihnen gut aufgehoben fühlt. So werden aus Kunden echte Fans. Und da Sie im Internet auf deren Likes und Bewertungen angewiesen sind, sind diese also im Internet wichtiger denn je. 4. Search Marketing Ein wichtiges Werkzeug um im Internet überhaupt sichtbar zu werden sind Suchmaschinen. Suchmaschinen nutzen Menschen, die bereits wissen, dass sie einen bestimmten Bedarf haben und entsprechend konkret suchen. Ihre erste Priorität als Unternehmen ist es hier also gefunden zu werden, wenn man direkt oder indirekt nach Ihnen sucht. Neben Google, gibt es aber auch andere Internetseiten, die in diese Kategorie fallen. Google, so wie Sie es kennen, ist eine Suchmaschine für Informationen . Sie sollten also sicherstellen, dass Ihre Internetseite hier gefunden werden kann, wenn jemand nach Informationen über Sie sucht. Die wichtigste Voraussetzung hierfür ist, dass Ihre Internetseite so aufgebaut ist, dass sie von Google und seinen „Bots“, die das Internet durchsuchen, gefunden werden kann. Es gibt jedoch auch noch andere Arten von Suchmaschinen, die in Abhängigkeit von der Art des Unternehmens, das Sie betreiben, ebenso relevant und wichtig sind. Die zweitgrößte Suchmaschine nach Google selber ist inzwischen deren Tochter Youtube. Viele Menschen haben herausgefunden, dass man bei Youtube eine Antwort auf fast jede Frage, und zwar in Form eines Videos, finden kann. So hat sich Youtube, obwohl es eigentlich gar keine Suchmaschine ist, zur größten Suchmaschine für Videoinhalte entwickelt. Wer hier gefunden werden möchte, muss dementsprechend relevante Videoinhalte produzieren. Auch Amazon ist eine Suchmaschine, in dem Fall eine Suchmaschine für Produkte . Amazon ist der Ort im Internet, an den die meisten Leute gehen, wenn Sie ein ganz bestimmtes Produkt suchen, um es sofort zu kaufen. Verkaufen Sie also ein ganz bestimmtes Produkt, dann kann es sinnvoll sein, sich bei Amazon als Händler zu registrieren, um dort gefunden zu werden. Auch Amazon hat hier jedoch seine eigenen Regeln, die darüber entscheiden, ob man bei Amazon besser oder schlechter gefunden wird. Kurz gesagt sind hier hauptsächlich die Anzahl der Verkäufe und die Zufriedenheit der Kunden ausschlaggebend. Wer beispielsweise ein klassisches Ladengeschäft betreibt muss nicht nur Online, sondern auch vor Ort gefunden werden. Hier kommt eine weitere Suchmaschine aus dem Hause Google ins Spiel. Google Maps ist eine Suchmaschine für Orte . Als Ladengeschäft müssen Sie sicherstellen, dass Kunden, die Sie suchen, Sie auf diesem Wege finden. Pinterest ist hingegen eine visuelle Suchmaschine, also eine Suchmaschine für Bilder zu einem bestimmten Thema. Sie dient häufig als Inspirationsquelle für Menschen, die in erster Linie visuell geprägt sind. Wer also etwas besonders Hübsches oder Kreatives anzubieten hat, der findet hier eine gute Plattform, um sich darzustellen. Die Ergebnisse von Pinterest sind aufgrund der Bedeutung der Plattform inzwischen häufig auch die ersten Ergebnisse in der Bilder-Suche von Google. Auch Plattformen wie Tripadvisor oder Yelp, die insbesondere für die Gastronomie oder die Hotellerie eine große Rolle spielen, kann man inzwischen zu den Suchmaschinen zählen. Hier suchen Menschen beispielsweise nach Ausflugszielen und Restaurants. Wichtig ist hier die besondere Bedeutung der Nutzerbewertung. Neben der Tatsache, dass man hier gefunden wird, ist es also auch von großer Bedeutung möglichst viele gute Bewertungen zu bekommen. Sie müssen auf jeder für Ihr Unternehmen relevanten Suchmaschinen auffindbar und erreichbar sein. Das bedeutet, man muss Sie natürlich einerseits finden können, aber Sie andererseits auch irgendwie kontaktieren können. Denken Sie immer daran, dass es immer darum geht möglichst viele Barrieren, die zwischen Ihnen und Ihrem Kunden stehen, aus dem Weg zu räumen! Bei fast jeder dieser Plattformen können Sie durch das hinzu buchen bestimmter Werbeformate Ihre Auffindbarkeit verbessern. Bei dem sogenannten Search Engine Marketing (SEM) können Sie beispielsweise bei Google Anzeigen buchen, damit Sie bei bestimmten Suchbegriffen als erster erscheinen. Bei der sogenannten Search Engine Optimisation (SEO) geht es hingegen darum die organische Auffindbarkeit Ihres Angebotes zu optimieren. In beiden Fällen spielen die richtigen Suchbegriffe natürlich eine sehr große Rolle. Es ist also wichtig, dass Sie sich genau in Ihre Kunden hineinversetzen und sich überlegen, noch welchen Begriffen oder Begriffskombinationen ein potentieller Kunde von Ihnen Online suchen würde. Denken Sie dabei an Ihren Kunden-Avatar. Wer ist er? In welcher Situation ist er? Warum sucht er in diesem Moment nach Ihnen? Was ist seine Intention? Ein guter Einstieg sind in diesem Zusammenhang die Werkzeuge, die Google hierfür kostenlos zur Verfügung stellt: Googles Tools für Webmaster: https://www.google.com/intl/de_de/webmasters/#?modal_active=none und Googles Marketing Tools: https://marketingplatform.google.com/about/ 5. Social Media Marketing (SMM) Die zweite große Gruppe von Internetplattformen sind neben Suchmaschinen die sogenannten sozialen Netzwerke. Hier halten sich in der Regel keine Menschen auf, die etwas Bestimmtes suchen oder kaufen wollen. Der Hauptzweck dieser Netzwerke ist Austausch und Kommunikation. Das bedeutet jedoch nicht, dass diese Plattformen sich schlechter eigenen, um ein Produkt oder eine Dienstleitung zu bewerben. Im Gegenteil, auf diesen Plattformen werden wir häufig auf Dinge aufmerksam, die wir vorher nicht kannten. Hier wird also das Bedürfnis geweckt, das schließlich zum Kauf eines Produktes führen kann. Die größten Plattformen in diesem Bereich sind der Marktführer Facebook mit seinen Tochterfirmen Instagram und WhatsApp. Weitere wichtige Plattformen sind der Kurznachrichtendienst Twitter, sowie die Business-Netzwerke LinkedIn oder Xing. Auch Youtube hat neben seiner Funktion als Suchmaschine für Videos auch eine soziale Funktion, da unter den entsprechenden Videos auch ein Austausch darüber stattfindet. Der neueste Trend, insbesondere bei sehr jungen Nutzern, ist TikTok, eine Plattform für sehr kurze Videos. Gemeinsam haben alle diese Plattformen, dass es neben einer Suche immer auch einen sogenannten Content-Feed gibt, der Ihnen als User Inhalte vorschlägt. Dahinter steckt in der Regel ein selbstlernender Algorithmus, der Ihr Verhalten analysiert und Ihnen entsprechende Vorschläge für passende Inhalte macht. Wer sich also beispielsweise für Fußball interessiert wir im Laufe der Zeit immer mehr Inhalte zum Thema Fußball sehen. Ihre Aufgabe ist es nun zunächst diejenigen Plattformen auszusuchen, die für Sie relevant sind. Bei kleineren Unternehmen werden das aufgrund der Reichweite häufig Facebook und Instagram sein. Richten Sie sich entsprechende Profile ein und sorgen Sie wie bei den für Sie relevanten Suchmaschinen dafür, dass man Sie finden und kontaktieren kann. Im Gegensatz zu den Suchmaschinen geht es bei den sozialen Netzwerken jedoch noch weiter. Denn dies ist der Ort, an dem Sie Ihre Kunden treffen können, wo Sie mit Ihren Kunden sprechen und Ihnen Fragen stellen können. Kurz gesagt wo Sie das Vertrauen Ihrer Kunden gewinnen können. Die Basis hierfür bildet der Content, also die Inhalte, die Sie auf der entsprechenden Plattform posten. Gemeint sind vor allem kurze Texte, Bilder, Videos oder Links zu anderen interessanten Beiträgen. Wichtig ist, dass Sie regelmäßig etwas veröffentlichen und dass Ihre Inhalte für Ihre Zielgruppe wirklich hilfreich, unterhaltsam und relevant sind. Am besten machen Sie sich einen Plan dafür. Nehmen Sie sich am Anfang aber nicht zu viel vor. Profis teilen das Thema Social Media in vier Bereiche auf: A) Zuhören (Listening) Zunächst geht es darum herauszufinden, wie Ihre Kunden über Ihr Angebot denken. Sorgen Sie (ggf. mit Hilfe von Werbeanzeigen auf Facebook und Instagram) dafür, dass Ihre Kunden Sie hier entdecken. Dann überwachen und beantworten Sie Kommentare, die Sie auf diesem Wege erreichen. Wenn Sie hier schnell und freundlich antworten, können Sie viel für Ihre Reputation tun. Wenn Sie genau zuhören, können Sie viel über die Wünsche Ihrer Kunden lernen. Ihre Kommunikation hier ist letztlich Teil der alltäglichen Kundenbetreuung. B) Beeinflussen (Influencing) Indem Sie Ihren eigenen relevanten und hilfreichen Content regelmäßig mit den Benutzern teilen, bauen Sie im Laufe der Zeit eine gewisse Autorität zu einem bestimmten Thema auf. Sie fangen an ein Vertrauensverhältnis zu Ihren Kunden aufzubauen, das Sie später für den Verkauf Ihrer Produkte und Dienstleitungen nutzen können. C) Netzwerken (Networking) Diesen Effekt können Sie natürlich zusätzlich nutzen, indem Sie sich zusätzlich die Autorität anderer Nutzer oder Marken leihen. Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit strategische Partnerschaften mit anderen kleinen Unternehmen zu schließen, die auf irgendeine Weise zu Ihnen passen. Sie helfen sich damit gegenseitig. Natürlich kann man sich die Reichweite nicht nur durch gute Inhalte verdienen, sondern sich auch kaufen. Über entsprechende Agenturen können Sie auch sogenannte Influencer buchen, die auf der Plattform Werbung für Sie machen. Wie teuer dies ist, hängt natürlich davon ab, wie groß die Reichweite des Influencers ist, wie viele Follower er also selber hat. Der Effekt von dieser Art von Werbung ist jedoch in der Regel nicht zu unterschätzen, da viele Influencer eine sehr direkte und enge Beziehung zu ihren Followern haben. D) Verkaufen (Selling) Letztlich ist es natürlich Ihr Ziel, das Vertrauensverhältnis, dass Sie über eine Social Media Plattform aufgebaut haben, dann auch in Verkäufe umzuwandeln. Hierfür Können Sie in Ihre Content-Posts immer mal wieder besonders gute Angebote einstreuen. Übertreiben Sie es jedoch nicht. Sie sollten in jedem Fall mehr nützlichen, relevanten Content posten, als direkte Werbung. Wichtig ist in jedem Fall daran zu denken, dass es nicht funktioniert über Social Media Plattformen nur zu verkaufen. Es handelt sich dabei um ein Ort, an dem man sich austauscht, an dem also auch jeder etwas beisteuert. Sie müssen sich als wertvolles Mitglied der Gruppe beweisen (Autorität aufbauen) und sich um die Gruppe kümmern (Kundenbetreuung), bevor man Ihnen etwas abkaufen wird. In dieser Hinsicht funktioniert eine Social Media Plattform nicht anders als eine Kleinstadt. Der große Vorteil ist jedoch, dass die entsprechenden Plattformen sehr viel über die Interessen Ihrer Nutzer wissen. Dies ermöglicht es Ihnen relativ günstig Werbung für eine sehr genaue Zielgruppe zu schalten. Damit können Sie sehr gut dafür sorgen, dass Sie mit Ihren Anstrengungen sehr viel mehr Menschen erreichen, als unter normalen Umständen auf Sie aufmerksam werden würden. Möglichen Auswahlkriterien sind inzwischen kaum noch Grenzen gesetzt. Sie können Ihre Werbung regional einschränken, eine Interesse für bestimmte Themen oder Marken zur Voraussetzung machen oder wie oben beschrieben diejenigen Kunden ansprechen, die sich bereits für Ihre Angebote interessiert haben. Haben sie eine bestimmte Anzahl von Kunden identifiziert, können Sie mit einer sogenannten "lookalike-audience" auch einfach nach Personen suchen, die möglichst viel mit Ihren Kunden gemeinsam haben. Das richtige Tool hierfür ist der Facebook Ad-Manager, mit dem Sie Kampagnen in Facebook und Instagram steuern können: https://de-de.facebook.com/business/tools/ads-manager Eine gute Basis und eine gute Ergänzung zum Social Media Marketing ist darüber hinaus Ihre eigene Internetseite, wenn Sie dort einen Blog führen und die E-Mail-Adressen von Kunden und Interessenten, beispielsweise für einen Newsletter oder einen Club sammeln, haben Sie die Möglichkeit aus Ihren Social Media Beiträgen immer wieder darauf zu verweisen. Auf diese Weise können Sie ganz direkt mit potentiellen Kunden im Gespräch bleiben und immer wieder auf entsprechende Sonderangebote und Aktionen hinweisen. Ein Anreiz für eine Mitgliedschaft in einem Club könnte beispielsweise ein Gutschein oder ein Rabatt sein. Hierbei müssen Sie allerdings darauf achten, dass Sie sich an die Regeln des Datenschutzes halten. Sie dürfen einem Kunden nur dann etwas zuschicken, wenn er dies ausdrücklich erlaubt hat und sich auch jederzeit wieder abmelden kann. Fazit: Je nach Art des Unternehmens benötigen Sie eine Internetseite mit einer eigenen Domain. Wer das selber machen möchte findet zum Beispiel unter ionos.de entsprechende Angebote. Wer einen Onlineshop betreiben möchte kann hierfür Tools wie shopify.de nutzen. Damit ist jedoch noch nicht viel erreicht. Indem Sie Ihr Angebot für Google und andere für Sie relevante Suchmaschinen optimieren, können Ihre Kunden Sie finden und mit Ihnen in Kontakt treten. Nutzen Sie hierfür die Werkzeuge von Google. Um mit neuen Kunden in Kontakt zu kommen nutzen Sie zunächst die sozialen Netzwerke Facebook und Instagram. Betreuen Sie Ihre Kunden Online genauso umfassend und freundlich, als würden sie vor Ihnen stehen. Geben Sie viel Hilfe und Information ohne dafür eine Gegenleitung zu verlangen. Machen Sie immer wieder neue attraktive Angebote, die Sie Ihren Kunden gegenüber befristen oder verknappen. Überlegen Sie immer mit wem (Kunden-Avatar) Sie sprechen und welchen Anreiz (Content) Sie geben können, um die nächste Stufe auf dem Weg (Funnel) zu erreichen. Vergessen Sie nicht Ihren Kunden jedesmal zu sagen, was der nächste Schritt ist. Und wenn Sie Hilfe brauchen, m elden Sie sich gerne ganz unverbindlich bei mir! Hendrik Theis Internet: http://theis.gmbh E-Mail: info@theis.gmbh